Außen
knusprig, innen luftig locker, natürlich gesund, nach traditionellem Rezept, frisch
und mit Liebe gebacken aber billig, so muss es sein, das Brötchen von heute.
Manchmal
stehe ich beim Bäcker und habe den Eindruck in einem Antiquitätenladen zu
stehen.
Ich
will frische Brötchen und bekomme das hier:
Die sind
ja nicht nur alt, die sind schon rustikal.
Oder
auch schon gesehen: Altdeutsche Brötchen
Also
nicht nur 200 Jahre alt, sondern schon über 1000. Respekt, so alt sehen die
Brötchen meistens gar nicht aus..
Mein
Foto aus einer Bäckerei in Halle musste ich leider löschen, da die Bäckerei
sich nicht gerne fotografieren lassen wollte, also ihre Schilder. Deshalb hier
ein (eigentlich austauschbares) Stellvertreterbild:
Was
für die einen ein Zeichen traditioneller Backkunst sein soll, bringt
sprachbegeisterte Menschen zum Schmunzeln.
So
einfach werden aus frischen Brötchen alte Klumpen. Wer bringt schon rustikal
mit frisch in Verbindung?
Natürlich
mag der ein oder andere einwenden, dass es eben eine altdeutsche Machart ist
oder ein altes überliefertes Rezept, aber, dann muss man das auch so
hinschreiben. Im Deutschen bezeichnet ein Adjektiv vor einem Substantiv das
Substantiv näher vor dem es steht.
Demnach
ist ein altdeutsches Brötchen gelichzusetzen mit einem altdeutschen Text oder
einem altdeutschen Buch sowie mit der altdeutschen Sprache – also alles in
allem etwas, was sehr alt ist.
Ähnlich
verhält es sich mit dem rustikalen Brötchen, welches sich in zur rustikalen
Bank, dem rustikalen Tisch und dem rustikalen Ofen gesellt. Auch eher ein
Beigeschmack des alten, ja fast wurmstichigen.
Auf
der anderen Seite macht ja solch ein Humorvoller Umgang mit der Sprache
eigentlich erst den Reiz aus. Auch alte Brötchen können schmecken – als Kirschpfanne
zum Beispiel.
Bildnachweise:
http://www.kronenbrot.de/cache/Art-15-beabe1d7ba04a0e533c2588392024ddb-335.jpeg
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