Freitag, 15. Mai 2015

Der wundersame Zerfallsprozess einer Batterie



Das ist es also: Das Damoklesschwert unserer modernen Zivilisation. Toxischer Abfall, der entweder Jahrmillionen vor sich hin strahlt oder Jahrmillionen braucht zum Verrotten.
Die Batterie ist ein Wunderwerk der Technik und zählt mit seinen teilweise hochgiftigen Inhaltsstoffen zum Sondermüll. Dennoch wird sie vielerorts einfach achtlos an den Straßenrand geworden und dort ihrem biologischen Verfall preisgegeben. Und der kommt schneller, als man glaubt. An Bus- und Bahnhaltestellen verfängt sich die ein oder andere Batterie in dem Gitter der Regenablaufrinne und bleibt dort für gewöhnlich auch mehrere Monate liegen.

Anfangs glänzt die bedruckte Hülle noch hübsch im Sonnenlicht.

Dann wird der Glanz schwächer, bis schließlich die Plastikummantelung zerspringt.
 

Jetzt verrostet der metallische Mantel.

Diese gibt eine weitere Schicht dem Verfall preis. Sie besteht meistens aus Zink, Mangan oder Ammoniumchlorid.

Diese zersetzt sich Stück für Stück, wird faserig und setzt Algen an…

…und bröckelt nach und nach ab.
 

Sobald diese aufgelöst ist, bricht meist eine Seite der Batterie ab.

Als letztes bleibt die innere Katode zurück, die häufig aus Manganoxid besteht, als Stummel zurück.

Und auch dieser Rest löst sich ab bis nur noch der innere Draht, der meistens aus Graphit bzw. einem Kohlenstoffstab besteht, zurückbleibt.


Auch das restliche Drumherum verschwindet und von der einst stolzen Batterie bleibt nur ein metallischer Stummel und der Pluspol zurück.

Indes spült der Regen fröhlich Cadmium, Lithium, Nickel und andere hochgiftige Substanzen in unser Grundwasser.

Moral: Batterien im Kaufhaus entsorgen und nicht im Gulli.

Danke!

(Diese Fotos entstanden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen im Sommer 2014 an einer Haltestelle im Leipziger Westen.)



Hilfreiche Links: Batterieverordnung

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