Donnerstag, 19. Februar 2015

Griechenland und der Euro – Warum wir Eulen nach Athen tragen



Es gibt da so ein Sprichwort….

„Eulen nach Athen tragen“

Jemand, der Eulen nach Athen trägt, tut redensartlich etwas völlig Sinnloses und Überflüssiges.

Seinen Ursprung hat diese Redensart durch den griechischen Dichter Aristophanes, der seinen Helden in der Komödie „“Die Vögel“ fragen lässt: „Wer hat die Eule nach Athen gebracht?“ nachdem die Eule mit dem Chor der Vögel die Politik Athens heftig kritisiert hat. Athen stand unter dem Schutz der Göttin Athene (der Göttin der Weisheit), die die Eule (als Symbol der Klugheit) als heiliges Tier hatte. In Athen lebten viele Eulen und man fand sie auch auf Abbildungen und als Statuen überall. Eine Interpretation des Sprichwortes sagt deshalb auch: Es ist nicht nötig, noch mehr Klugheit und Weisheit nach Athen zu bringen.
In Wirklichkeit stammt der Ausdruck aber von alten Silbermünzen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Darauf waren Eulen  abgebildet. Die Münzen wurden daher Eulen genannt.


Athen war eine reiche Stadt. Man verzichtete auf Steuereinnahmen und verteilte Überschüsse manchmal sogar ans Volk. Es gab also wirklich genug „Eulen“ in der Stadt. Und es wäre sinnlos gewesen weitere Eulen nach Athen zu bringen.
Über die Jahre wurde das Sprichwort oft abgewandelt („Käse in die Schweiz rollen“ etc.), geblieben ist aber der Ausdruck für die Sinnlosigkeit einer Handlung – und das Bild auf der Münze der Griechen.
Auch heute ziert die Athener Eule die griechische Ausgabe des Euros.

Wer jetzt eine bunte Assoziationskette im Kopf hat, vermutet richtig. Ich spiele auf das [sinnlose] Unterfangen an „Eulen“ nach Athen tragen zu wollen.

Die Griechen prägten die ersten europäischen Münzen. Sind sie jetzt für den Niedergang derselben verantwortlich?

Zunächst begann alles ganz harmlos. Griechenland war pleite, da es zur Eurozone gehörte, wollte man es schützen, damit der Euro nicht zusammenbrach. Es wurden also Milliarden aus anderen Euroländern nach Griechenland gepumpt. Dort lebten die Leute dann wieder so, wie sie es gewohnt waren.
Im Überfluss? - Nein, nein, es gab ja starke Sparauflagen.
Ja klar. Trotz vierzehntem Monatsgehalt, einer 35-Stunden-Woche und gewohnten Vorteilen, musste man den Gürtel enger schnallen. Es wurden viele arbeitslos.
Die ins Land gepumpten Euros versickerten im Boden. Und obwohl die Sparmaßnahmen langsam anfingen Früchte zu tragen, gingen die Leute auf die Straße und demonstrierten die alte Regierung weg und wählten eine Neue her.
Diese neue Regierung möchte nun Geld haben, aber nicht sparen, sondern ausgeben und verschenken. Griechenland plant jetzt seinen Bürgern die Last der Schulden um die Hälfte zu senken – ganz wie in alten Zeiten!?!

Nicht wenige sehen daher gerade den großen Zusammenbruch in beängstigender Nähe.
Deutschland fragt sich gerade nicht unbegründet, ob man wirklich die absurden Wahlversprechen dieser links-rechts-gelenkten Regierung finanzieren muss. Es gibt Momente, da sollte man sich den Ursprung mancher Sprichworte wieder vor Augen führen…
…und aus Fehlern lernen.

„Eulen“ nach Athen zu tragen ist nicht umsonst als sinnloseste Sinnlosigkeit verschrien.

Und…naja….Sprichworte sagen ja meistens die Wahrheit…


Quelle: Deutsche Redewendungen und was dahintersteckt, 2013 Reader’s Digest (umgeschrieben und gekürzt)

Bildnachweise:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/05/009-athens.jpg By CNG (http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=79690) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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