Donnerstag, 9. Februar 2017

Frauenquote als Erniedrigung der Frau



„Ja, mehr Frauen in den Chefetagen von großen Betrieben, wär das nicht super?“, dachte sich letzte Woche wieder eine Gruppe ehemaliger Jurastudenten (auch bekannt als Bundestagsabgeordnete).
„Lasst uns eine FrauenQUOTE schaffen, damit Betriebe verpflichtet sind mehr Frauen einzustellen. Da freuen sich die Frauen sicher drüber.“

Das ist Bullshit, liebe Leute!!

Sorry, aber wer das fordert, der mag auch solche Wahlwerbung:
(An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass
sich Teile der CDU als einige wenige gegen diese
Quote wehren. Danke dafür. Aber das Bild passte so gut.)

Stell dir mal vor, du bist eine Frau und du bekommst eine Stelle nur weil die Firma eine Quote erfüllen muss.
Du bekommst die Stelle NICHT weil du die Firma mit deinem Wissen und deinem Können bereicherst.
Du bekommst die Stelle NICHT weil du die Chefs im Bewerbungsgespräch mit deinen fachlichen Kompetenzen überzeugen konntest.
Du bekommst die Stelle NICHT weil man deine handwerklichen Fähigkeiten schätzt.

Nein, du bekommst die Stelle nur deshalb weil du eine Frau bist, Brüste hast und zwei X-Chromosomen.
Frauenquote auf dem Bau?

Das ist so ziemlich, die größte Erniedrigung, die einer modernen und gebildeten Frau passieren kann.
Diese Quote ist das Frauenfeindlichste, was in den letzten Jahren auf den Weg gebracht wurde.

Danke an alle Politiker, die diese Quote ablehnen und aufweichen.
Für alle anderen:
Next Time Please


Nun werden aber viele sagen: “Ja, aber so wie es jetzt ist, kann es ja auch nicht weitergehen.”
Stimmt auch! Aber das Problem regelt man nicht mit einer Quote.

Was wirklich passieren muss:
Es muss ein generelles Umdenken im Kopf stattfinden. Frauenmythen müssen aus den Köpfen der Männer verschwinden.

Beispiel 1:
„Wenn Frauen Kinder kriegen, dann fallen sie sehr lange aus und ich habe keine fähige Arbeitskraft mehr.“
FALSCH
Der Mutterschutz beginnt sechs Wochen vor und endet acht Wochen nach der Entbindung. Das sind also nur etwas über 3 Monate. Also genauso lange, wie eine gebrochene Hand oder ein gebrochenes Bein. Wenn Frauen endlich genauso viel Geld, wie die Männer für gleiche Arbeit bekommen würden, könnten sie sich dann auch den Krippenplatz leisten, der ihnen hilft wieder in den Job einzusteigen.

Beispiel 2:
„Männer bleiben nicht wegen der Kinder zu Hause.“
FALSCH
Immer mehr Männer nutzen die Elternzeit (den Erziehungsurlaub), um Zeit mit ihrem Kind zu verbringen und fallen dabei 6-12 Monate aus. Da Väter sich verstärkt um ihre Kinder kümmern, kann es auch vorkommen, dass der Vater (und nicht nur die Mutter) beim kranken Kind zu Hause bleibt.

Beispiel 3:
„Frauen sind einmal im Monat für mehrere Tage für nichts zu gebrauchen.“
FALSCH
Sicherlich gibt es einige Frauen, bei denen die Regelblutung stärker ausfällt, als bei anderen, aber deswegen sind sie nicht gleich völlig unbrauchbar.

Beispiel 4:
„Frauen sind nicht so leistungsfähig, wie Männer.“
FALSCH
Weil Frauen sich in der Gesellschaft immer noch beweisen müssen, arbeiten sie umgeben von männlichen Kollegen oftmals härter, als diese, um unter ihnen positiver aufzufallen. Aber auch durch das Rundumdenken und strukturiertes Denken fällt es Frauen oft viel leichter, sich in komplexe Materie einzuarbeiten und dabei in gleicher Zeit auch Randprobleme zu berücksichtigen, die Männern nie aufgefallen wären. Zudem sind Frauen mit Familie heimliche Organisationstalente, die in einer Firmenleitung richtig aufblühen können.

Diese (meist männlichen) Vorurteile sind es, die in der Arbeitswelt immer noch vorherrschen und gut ausgebildeten Frauen den Weg zu guten Stellen und Positionen verbauen.
Also liebe männliche Politiker: Lasst euch nicht von den Feministinnen einlullen. Diese Quote löst nicht unsere Probleme. Im Gegenteil, sie sorgt dafür, dass ein Prozess des Umdenkens nach wie vor nicht stattfinden kann, weil wieder mit Zwang gearbeitet wird.


Quellen: 

Bildnachweise:
http://www.troll.me/images/dssadas/use-your-brain-like-a-boss.jpg



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4 Kommentare:

  1. Sie können selbstständig denken, nur benutzen Sie ein Argument (bei Ihren Beispielen) das schon hundert wenn nicht tausendfach WIDERLEGT wurde, nämlich die angebliche Minderbezahlung von Frauen!

    Das ist aber NICHT WAHR, das Frauen bei gleichem Beruf, gleicher Berufserfahrung, gleicher Arbeitszeit, gleicher Position etc. signifikant (falls überhaupt!) weniger verdienen!

    Diese Rechnung ist eine blanke, infame Lüge! Wenn ich alle Frauen und alle Männer jeweils in einen Topf schmeiße und dann die Töpfe vergleiche, dann ist klar das es einen Verdienstunterschied gibt, aber nicht weil Frauen weniger im gleichen Job bekommen - NEIN! Sondern weil Frauen oft noch in schlechter bezahlten Jobs arbeiten (welche sie sich selbst ausgesucht haben, niemand drängt Frauen Kindergärtnerin oder Friseurin zu werden, dennoch lernen viel mehr Frauen das und beim Studium sieht's auch nicht anders aus: Frauen studieren gerne Lehramt, Jura, Pädagogik (und sonstige sozialen Studiengänge!) etc. während die meisten Männer lieber MINT-Berufe studieren (z.B. Informatik, Bauingenieur, Maschinenbau-Ingenieur), welche nun mal a) schwerer sind und b) um einiges besser bezahlt werden!

    ps: Außerdem ändert sich das gerade sowieso, wer hat den öfter Abitur (vor allem dann noch mit ner 1 vor dem Komma)? Wer studiert öfter (Anmerkung: 70% der Studienanfänger sind FRAUEN!)? etc. Wobei es bei MINT-Studiengängen immer noch viel viel mehr Männer gibt und das obwohl Frauen oft erleichterten Zugang bzw. Förderungen aller Art erhalten!

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    1. Es ist schön, wenn es bei Ihnen nicht so ist, es gibt immer noch genaug Branchen, in denen es bei gleicher Arbeit keine gleiche Bezahlung gibt - und das teilweise sogar in ein und demselben Unternehmen. Das mußmaße ich nicht, das habe ich auch nicht irgendwoher errechnet, das weiß ich, weil Menschen aus meinem direkten persönlichen und beruflichen Umfeld Lohnzettel verglichen.

      Sicherlich wählen Frauen häufig Berufe, die anscheinend weniger gut bezahlt werden (Ihre Beispiele Friseur und Kindergärtner), aber auch hier herrscht bei Männern udn Frauen ungleiche Bezahlung und außerdem gibt es auch männerdominierte Berufe, die schlecht bezahlt werden, wie beispielsweise Dachdecker oder Maurer oder Bäcker. Da geht Ihre eigene Rechnung also auch nicht auf.

      Und auch hier istr eine Quote der falsche Weg, denn sie bewegt Frauen nicht dazu Berufe entgegen ihrer Neigungen zu wählen.

      Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen: Frauen verdienen über lange Zeit am Ende selbst bei gleicher Bezahlung weniger weil sie Mutter werden und sich gezwungen sehen in Teilzeit zu arbeiten. Hier ist politischer Handlungsbedarf.

      Eine Frauenquote allerdings, wie sie damals vorgeschlagen wurde, ist ein Schritt in die falsche Richtung. Zwang hat noch nie funktioniert, um etwas besser zu machen.

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  2. Passt grad zum Thema: http://daserste.ndr.de/extra3/Was-Frauen-nie-sagen-wuerden,extra13654.html

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  3. "Wenn Frauen endlich genauso viel Geld, wie die Männer für gleiche Arbeit bekommen würden"
    Wenn Frauen die gleiche Arbeit leisten, bei gleicher Qualifikation, gleicher Erfahrung und Betriebszugehörigkeit und gleichem Arbeitseinsatz, dann verdienen sie auch gleich viel.
    In der Regel verdienen Frauen aber gleich viel, weil die meisten Arbeitsverträge einen Tarifvertrag unterstehen. Und der kennt kein männlich und weiblich.
    Eine ungleiche Bezahlung gibt es aber tatsächlich - diese ist aber ebenfalls geschlechtsunabhängig. Leiharbeiter werden in der Regel tatsächlich schlechter bezahlt als die Stammbelegschaft. Und zwar Männlein und Weiblein.
    Da traut sich unsere Politik aber nicht ran. - Oder will sich potentielle Berater- und Vorstandsposten nicht versauen.

    "Weil Frauen sich in der Gesellschaft immer noch beweisen müssen, arbeiten sie umgeben von männlichen Kollegen oftmals härter, als diese, um unter ihnen positiver aufzufallen."
    Tun sie nicht. Sie arbeiten weder mehr noch härter. Die gefährlichsten Berufe, in denen wirklich harte (körperliche) Arbeit abverlangt wird, sind "männlich dominierte" Berufe. Gerüstbauer ist einer der härtesten Berufe und führt, wenn nicht durch Unfall zum Todesfall, am häufigsten zur Erwerbsunfähigkeitsrente. Frauen findet man dort aus gutem Grund nicht. Schon allein, weil sie im Durchschnitt den harten körperlichen Anforderungen gar nicht gewachsen sind.
    (Wieso schreit eigentlich da keine Feministin nach Frauenquoten? Ist halt keine Rosine, die man sich herauspicken könnte, nicht wahr?)
    Frauen sind also durchaus nicht so leistungsfähig wie Männer.
    Das merkt man theoretisch schon in der Grundschule, wenn im Sport, bspw. bei den Bundesjugendspielen, Mädchen weniger Leistung abverlangt wird, weil sie bspw. leichtere Bälle zum Werfen bekommen. Und das selbst dann noch, wenn sie den Jungen teilweise sogar körperlich überlegen sind, weil ihre Pubertät früher einsetzt.

    Recht hast du allerdings damit, dass der Feminismus keine Probleme löst, sondern nur Probleme schafft. Dummerweise hängst du den selben ideologischen Grundgedanken nach, wie alle anderen Feministinnen. Das merkt man schon allein an der Textpassage, dass Frauen angeblich der Weg zur Karriere verbaut werden würde.

    Merke: Es ist kein männliches Privileg, sich für seine Familie kaputt malochen zu müssen!


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