Mittwoch, 24. September 2014

Das Dreieck guter Arbeit - Der Job, das unbekannte Wesen (Teil 2)



„Und, wie isses so? Wie fühlt man sich jetzt so im Job, kein Student mehr…macht‘s Spaß?“
Diese Frage bekommt jeder irgendwann mal von irgendjemandem gestellt. Meine Erfahrungen möchte ich nun in diesem Blog zusammenfassen. Geplant sind zunächst 5 Teile.

Das Dreieck guter Arbeit

Etwas, was mir ziemlich schnell klar geworden ist ist, dass alles, was man auf Arbeit anpackt drei essentiellen Maßgaben genügen muss:
  1. Es muss schnell gehen. Alles muss schnell gehen oder zumindest in einem bestimmen Zeitrahmen fertig werden und zur Deadline fertig sein – DIE TODESLINIE… is ja im Grunde genommen, wie in der Uni, man lernt bis zur Prüfung und spuckt dann das Gelernte wieder aus.
  2. Es muss perfekt sein. Also sachlich, fachlich und natürlich immer (zumindest bei der Arbeit mit Texten) nach Rechtschreibung und Grammatik. Als Maurer muss man da jetzt nicht so auf Rechtschreibung achten, aber die Mauer sollte schon halten. Und perfekt natürlich im Hinblick auf die Vorgaben, die man vom Chef oder vom Auftraggeber bekommt.
  3. Es muss schön sein. Das ist so der ästhetische Teil. Das deckt die Perfektion nicht ab. Ein Text  ist vielleicht grammatikalisch und sachlich perfekt, aber er muss auch schön klingen und rund sein, sich gut lesen. Eine Mauer die kann zwar akkurat gebaut worden sein, aber sie soll ja auch nach was aussehen und nicht nur doof in der Gegend rumstehen.
Diese drei Dinge sind also gefragt. Ich muss allerdings ehrlich zugeben, dass ich zu Beginn meiner Arbeit da an meine Grenzen gestoßen bin. Klar, es gibt eine Einarbeitungszeit, aber  man muss ja ein gewisses Pensum bringen, was perfekt und schön sein soll. Und ich hab mir dann vorgestellt, wie das in anderen Berufen ist und mir ist klar geworden, dass es das perfekte Dreieck eigentlich nicht gibt.

Jemand kann einen Job schnell und perfekt erledigen, dann ist es aber meistens nicht schön.
Jemand kann einen Job sehr schön und richtig perfekt erledigen, das geht aber meistens nicht schnell.
Jemand kann einen Job schnell erledigen und dabei eine sehr schöne Arbeit vorlegen, die aber in den seltensten Fällen perfekt ist, einfach, weil man auf etwas anderes achtet, den Fokus anders setzt, verstärkt auf eine bestimmte Sache achtet.

Und ich glaube, dass das Streben nach dem perfekten Dreieck möglicherweise bei einigen Angestellten der Grund für Burnouts sein könnte.
Es gibt auch schöne imperfekte Dreiecke. Eine Arbeit, die beispielsweise zu 90 % schnell, perfekt und schön abgeliefert wurde.
Was ich damit ausdrücken möchte ist: Man sollte sich wegen so etwas nicht allzu fertig machen und sich ein wenig Menschlichkeit bewahren. Und Menschen sind nicht absolut perfekt. Aber wir können danach streben und uns bemühen, um besser zu werden.
Und deshalb gebe ich Neulingen im Job einen Hinweis mit auf den Weg: Nicht gleich verzweifeln, sondern erst mal lernen, wie man die Arbeit schön und perfekt macht und mit der Zeit hat man genug Routine, um auch schnell zu sein.




Blogserie Erfahrungen zur Arbeit

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