Donnerstag, 28. April 2011

Akzidenzsetzerei

Auf dem Weg in eine Bibliothek der hiesigen Universität entdeckte ich über einer Tür folgenden alten Aufdruck.

Da ich mit diesem Wort nichts anzufangen wusste, stellte ich einige Nachforschungen an. Was ist eine Akzidenzsetzerei?

Ein Akzidenzsetzer ist ein besonders geschulter Hand-Schriftsetzer, der überwiegend mit Akzidenzschriften Akzidenzdrucke, also wirkungsvoll gestaltete Drucke, wie beispielsweise Zeitungsköpfe, Werbeanzeigen, Geschäfts- oder Privatdrucksachen gestaltet und gesetzt hat.

Etymologisch gehört »Accidenz« zu »Akzidenz« für »etwas Zufälliges, nicht zum Wesen Gehörendes«; entlehnt aus dem lateinischen »accidentia« für »Zufall«. Der Terminus wurde im frühen 19. Jahrhundert verwendet für einen »Gelegenheitsauftrag« bzw. für eine »Nebeneinnahme« später für Geschäfts- oder Privatdrucksachen, wie beispielsweise Briefpapiere, Visitenkarten und Prospekte.

Im Zuge der Industrialisierung trennte sich die Sparte Akzidenzdruck vom klassischen Kerngeschäft des Buchdrucks und des Zeitungsdrucks. Heute werden Akzidenzen u.a. von Grafikdesignern/innen und Werbeagenturen gestaltet und überwiegend im Offsetdruck produziert.

Das Berufsbild des Akzidenzsetzers hat sich heute zum Desktop Publishers (international), zum Typographischen Gestalter (Schweiz) und zum Mediengestalter (Deutschland und Österreich) entwickelt. Der Beruf des Grafik- bzw. Kommunikationsdesigners, des Type Directors (USA) und des Art Directors (international) entwickelten sich ebenfalls in Teilen daraus.


Dienstag, 19. April 2011

Lustiges und Amüsantes II

Es gibt Schilder die warnen vor Schlangen (Vorsicht Schlangen) oder Krokodilen. Andere Schilder warnen vor herabfallenden Mauerteilen oder Eiszapfen (Vorsicht Eiszapfen). Dieses hier warnt vor...Darstellungsunterricht?

An dieser Stelle frage ich mich, ob ein "Bitte Ruhe" nicht gereicht hätte.

Dies Schild fand ich an einer Toilettentür in einer Fakultät meiner Universität. Das ist doch mal eine klare Ansage. Aber ich frage mich, ob das verfassungs- und völkerrechtlich gestattet ist.


Mehr lustige Fehler gibt’s hier:

Sonntag, 10. April 2011

deconstructing book fair

Zum ersten Mal möchte ich zeigen was hinter den Kulissen der Leipziger Buchmesse passiert. Was für den Besucher lauschig und familiär erscheint ist knallharter Kommerz.

Jeder hat seine Art den Stand in der Nacht vor Einbrechern zu schützen...nicht, dass das besonders effektiv wäre.



2008 und 2009 fand ich es am heftigsten welche Mengen an Werbematerial, Wandbehängen, Stoffen, Teppichen, teils sogar Büchern entsorgt werden, nachdem die Tore für die Besucher geschlossen wurden. 2011 war es erstaunlich gemäßigt. Nur wenig wurde weggeworfen.

Wenn der Gong ertönt, dann knallen die Sektkorken und die Aussteller applaudieren. Teilweise wurde schon vorher begonnen die Bücher aus den Regalen zu räumen. Danach wird abgebaut. Verlage verstauen ihre Messexemplare in Kisten, schrauben Regale und andere Holzkonstruktionen auseinander. Ab 19 Uhr kommen dann die messeeigenen Räumdienste und bauen die Stände auseinander, rollen die Teppiche ab, die mit doppelseitigem Klebeband am Boden befestigt sind und die Autos dürfen durch die großen Tore in die Halle fahren, um alles einzuladen.

Hier einige Fotos als Impression: