Bildende Kunst ist so eine Sache. Nicht jeder kann damit was anfangen.
Und ebenfalls bei weitem nicht jeder Künstler, denn Kunst kommt von Können und
Können und können ist zweierlei, käme es von Wollen hieße es Wunst.
Was ist Kunst. In unserer heutigen Welt ist es scheinbar so, dass alles
Kunst ist, was man als Kunst bezeichnet. Viele Karikaturen machen sich darüber
lustig.
Heute kann alles Kunst sein. Ein Klecks Marmelade, eine vergammelte
Toastscheibe, ein kaputtes Fahrrad, ein Haufen Müll, der zum explodieren
gebracht wird, ein Haufen Sand, wahllos an eine Hauswand geworfene Farbbeutel,
Fett auf einem Stuhl verschmiert, eine umgekippte Toilettenschüssel,
aufgeklebte Toilettenpapierrollen, ein Lamm in Säure schwimmend...
Sicherlich steckt hinter jedem dieser „Werke“ ein tieferer Sinn. Und
dennoch steht man als Ausstellungsbesucher sicher des Öfteren vor dem
„Kunstobjekt“ mit der Frage: Was will uns der Künstler damit sagen?
Nun, diese Frage ist wohl nicht immer
eindeutig zu klären.
Kommen wir daher zu den älltäglichen Dingen zurück. Ist ein Foto Kunst?
Sicherlich! Klar! Da gibt’s viele Künstler der Fotokunst, die schießen
einmalig tolle Bilder, die man sich stundenlang anschauen kann. Perfekt
ausgelotet zwischen Hell und Dunkel, Licht und Schatten, einmalige Motive, klar
Horizontlinien und perfekte Bildaufteilung....
Nein, nein, ich rede von normalen Menschen, nicht von Künstlern.
Kinder, die mit ihrem Handy Fotos machen, Urlauber, die ihre Erlebnisse
festhalten wollen. Ist das Kunst? Die einen sagen, dass es keine Kunst ist, die
anderen sagen, dass es Kunst ist ab dem Moment, in dem wir das Motiv auswählen
und einen Standpunkt zum Fotografieren suchen.
Ist ein Foto also Kunst?
Ich denke, dass diese Frage nicht eindeutig zu klären ist. Manchmal ist
ein wahllos dahingeknipstes Foto so toll geworden, dass es fast schon aus sich
selbst heraus den Anspruch erhebt Kunst zu sein. Ich denke, ob etwas Kunst ist
oder nicht, sollte der Betrachter entscheiden.
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