Mittwoch, 23. Februar 2011

Kunst kommt von Können



Bildende Kunst ist so eine Sache. Nicht jeder kann damit was anfangen. Und ebenfalls bei weitem nicht jeder Künstler, denn Kunst kommt von Können und Können und können ist zweierlei, käme es von Wollen hieße es Wunst.

Was ist Kunst. In unserer heutigen Welt ist es scheinbar so, dass alles Kunst ist, was man als Kunst bezeichnet. Viele Karikaturen machen sich darüber lustig.


Heute kann alles Kunst sein. Ein Klecks Marmelade, eine vergammelte Toastscheibe, ein kaputtes Fahrrad, ein Haufen Müll, der zum explodieren gebracht wird, ein Haufen Sand, wahllos an eine Hauswand geworfene Farbbeutel, Fett auf einem Stuhl verschmiert, eine umgekippte Toilettenschüssel, aufgeklebte Toilettenpapierrollen, ein Lamm in Säure schwimmend...

Sicherlich steckt hinter jedem dieser „Werke“ ein tieferer Sinn. Und dennoch steht man als Ausstellungsbesucher sicher des Öfteren vor dem „Kunstobjekt“ mit der Frage: Was will uns der Künstler damit sagen?
Nun, diese Frage ist wohl nicht immer eindeutig zu klären.
Kommen wir daher zu den älltäglichen Dingen zurück. Ist ein Foto Kunst?
Sicherlich! Klar! Da gibt’s viele Künstler der Fotokunst, die schießen einmalig tolle Bilder, die man sich stundenlang anschauen kann. Perfekt ausgelotet zwischen Hell und Dunkel, Licht und Schatten, einmalige Motive, klar Horizontlinien und perfekte Bildaufteilung....


Nein, nein, ich rede von normalen Menschen, nicht von Künstlern. Kinder, die mit ihrem Handy Fotos machen, Urlauber, die ihre Erlebnisse festhalten wollen. Ist das Kunst? Die einen sagen, dass es keine Kunst ist, die anderen sagen, dass es Kunst ist ab dem Moment, in dem wir das Motiv auswählen und einen Standpunkt zum Fotografieren suchen.
Ist ein Foto also Kunst?

Ich denke, dass diese Frage nicht eindeutig zu klären ist. Manchmal ist ein wahllos dahingeknipstes Foto so toll geworden, dass es fast schon aus sich selbst heraus den Anspruch erhebt Kunst zu sein. Ich denke, ob etwas Kunst ist oder nicht, sollte der Betrachter entscheiden.

Bildnachweise:

Dienstag, 22. Februar 2011

Wenn einer eine Reise tut...

„Vielen Dank für die Reise mit DB-Regio“ knistert es aus den Lautsprechern im Zug. „Wir freuen uns sie bald wieder als unseren Fahrgast begrüßen zu dürfen."
Eine Reise. Eine Reise ist es doch nun wahrlich nicht, die ich Tag für Tag als Pendler mache. Oder doch? Immerhin verlasse ich eine Stadt und fahre in eine andere. Ich verlasse dafür sogar mein Bundesland – jeden Tag.

Vielen Dank für die Reise sagen sie aber auch in jeder S-Bahn an der Endhaltestelle, auch wenn sie noch nicht einmal die Stadt verlässt. Wenn eine Mutter mit ihrem Kind zu Oma fährt, wenn Mann und Frau zur Arbeit fahren oder wenn einer mal kurz einkaufen fährt und dabei nicht die Straßenbahn nimmt, sondern den Zug, dann ist es also automatisch keine Fahrt mehr, sondern eine Reise.

Muss nun jede Fahrt zur Reise deklariert werden?
Oder ist eine Reise nur eine sprachliche Aufwertung einer einfachen Fahrt?

Vielleicht muss man das aber nur aus einer anderen Perspektive betrachten. Als Bach, Mozart oder Goethe früher gereist sind, da war eine Fahrt in einen (für uns heute) anderen Stadtteil schon eine weite Reise, die mitunter Stunden dauern konnte.

Was will uns DB also sagen?

Vielleicht, dass sie einfach noch nicht in unserer Zeit angekommen sind.